Mein ganz persönlicher Seelenstriptease!
Die Angst zu versagen begleitete mich mein Leben lang. Ich hatte in jedem Bereich meines Lebens das Gefühl zu versagen. Ich war nie gut genug. Jedenfalls dachte ich das.
In diesem Jahr hat sich sehr viel verändert bei mir. Ich habe mich verändert. Schon im Frühjahr begann mein innerer Prozess, es ging ans Ausmisten. Ans tiefer graben. Die Zeit des Rückzugs tat mir gut. Im Sommer ging es mir besser, aber das Universum meinte wohl, dass ich noch nicht tief genug gegraben hätte. Und so sorgten meine Zahn Operation und eine massive Magen-Darm-Infektion, natürlich ereilte mich alles zeitgleich, Erholung stand nicht auf dem Plan, dafür, dass ich tagelang im Bett lag. Ich heulte ständig, alte Tränen durften geweint werden. Die Forderung meines Vaters, einen Vaterschaftstest zu machen, sorgte dafür, dass ich mich noch einmal intensiv mit meinen Wurzeln beschäftigen durfte. Ein paar Tage lang fühlte ich mich regelrecht entwurzelt, wie ausgerissen.
Zeiten des Nullpunktes erlebte ich schon öfter, diesmal aber blieb ich liegen. Ich erlaubte mir, im Bett zu bleiben, zu weinen und dass mein Mann mich umsorgte. Und ich lernte wunderbare Frauen online kennen, denen es genauso ging. Nicht allein zu sein, tat gut. Auch das erlaubte ich mir nicht mehr alles allein durchstehen zu müssen.
In dieser Zeit wurde alles über den Haufen geworfen. Mein gesamtes Sein und Tun stellte ich infrage. Ist meine Arbeit das richtige für mich? Kann ich wirklich andere inspirieren? Und mein alter Freund, die Frage, bin ich gut genug, klopfte wieder an. Diesmal massiv.
Mein tiefer Glaubenssatz, wertlos zu sein, nichts zu können, der mir von meiner Mutter und der Zeit des Missbrauchs sehr tief eingebrannt wurde, wollte in die nächste Runde gehen. Aber ich war bereit, ihn anzusehen. Wieder einmal. Ich ging in das Gefühl des wertlos seins hinein, spürte es. Und dann erlaubte ich mir es loszulassen. Ich bin wertvoll, ich sehe mich. Ich muss meiner Mutter nicht mehr beweisen, dass ich etwas kann. Dass ich es wert bin, geliebt zu werden. Ich bin gut genug für mich. Ich durfte so vieles loslassen, erkennen fühlen. Die Fragen, wozu bin ich auf dieser Welt, was ist meine Aufgabe, wofür brenne ich, kann ich beantworten. Ich brenne dafür, anderen Frauen auf ihrem Weg zu begleiten. In ihr eigenes FrauSein. Durch ihren Schmerz durch, um dann zu erkennen, dass auch sie wundervoll sind. Dass sie gut genug sind, sich sehen dürfen. Jede Frau hat es verdient, sich an ihre weibliche Urkraft zu erinnern, frei zu sein von allen Mustern und falschen Glaubenssätzen.
Wenn meine Ängste und Zweifel wieder anklopfen, heiße ich sie willkommen. Aber ich gehe weiter meinen Weg. Tiefer und weiter zu mir in mein FrauSein. Und ich habe keine Angst mehr, mich verletzlich zu zeigen.